Warum wir uns für den Erhalt einer kleinen Grundschule in Nairobi einsetzen

Holz- und Wellblech-Hütten quetschen sich, verschachtelt zu einem Tausendteile-Puzzle, zwischen das vermüllte Flüsschen unten und ein mit Mauern und Elektrozäunen abgetrenntes schickes Mittelklasseviertel oben. Erstaunlich, wie nah sich Reich und Arm hier in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, kommen. Die Mauer scheint unüberwindbar zu sein. 15.000 Menschen leben im Kibagare-Slum in einem Umfeld von Drogensucht, Prostitution, Kriminalität, Gewalt, Chancenlosigkeit und Not. Mitten im Elendsviertel jedoch entdecken wir ein echtes Leuchtturmprojekt: die „Kibagare-Academy“, eine Grundschule unseres Partners „Jesus Christ is the Way Ministries“, an der 256 Kinder Bildung und die Chance auf eine bessere Zukunft erhalten.

Wer durchs rostige Metalltor den engen Innenhof der Schule betritt, glaubt nicht, dass auf so wenig Raum so viele Kinder unterrichtet werden können – bis die Kleinen aus ihren Klassenräumen gestürmt kommen und uns Besucher wie ein Bienenschwarm umschwirren. Sie rennen lachend durch den Innenhof auf gestampftem Lehm um den Wassertank herum. Dahinter sind die Kochnische, Unterrichtsräume und Treppen. Der grob gezimmerte Bau aus Mauern, Brettern und Wellblech wirkt seltsam in sich verschachtelt, das Büro für die Lehrkräfte viel zu klein. Gründer Pastor Amos Okolo ließ eben immer da weiterbauen, wo im Armenviertel gerade Platz war – notfalls nach oben.

Die Kibagare-Grundschule ist eine Mustereinrichtung …

Auf dem Holzfeuer köchelt ein Linsengericht, das Mittagessen für die Kinder heute. Der Wellblechzaun am Tor innen ist bunt bemalt mit Zahlen und Buchstaben – alles aufs fröhliche Lernen ausgerichtet. Wir steigen ins zweite und dritte Stockwerk über den Klassenzimmern hinauf, wo im „Safehouse“ 20 gefährdete Mädchen in Zimmern mit Stockbetten untergebracht sind. In der Academy finden sie Schutz vor häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch und Prostitution; fachlich versierte Mitarbeiter kümmern sich liebevoll um traumatisierte Kinder und Jugendliche. Außergewöhnlich ist auch die Klasse für 14 Kinder mit Lernschwächen und Behinderung, die in einem eigenen, vorbildlich eingerichteten Raum unterrichtet werden. Normalerweise findet sich eine solche Einrichtung nur in teuren Privatschulen.

Die Grundschule ist eine Mustereinrichtung und schließt gleich auf mehrfache Weise wichtige Lücken im Armenviertel. Es gibt andere Schulen in Kibagare, aber ohne freie Plätze oder viel zu teuer. Die Ärmsten im Slum erhalten Dank der Kibagare-Academy ihre Chance auf Bildung und ein Leben in Würde.

Leider ist die Schule gefährdet:

Im Mai ist unerwartet ihr Hauptsponsor aus Irland weggebrochen. Dadurch kam die Kibagare-Academy in finanzielle Schieflage, der Grundschule droht die Schließung. Die von den Eltern erhobenen geringen Gebühren reichen nicht annähernd, um die Gehälter der Lehrer, das tägliche Essen für die Kinder und die Kosten für Schulbücher und -material abzudecken. Die Mitarbeiter mussten bereits Verzögerungen ihrer Gehaltszahlungen in Kauf nehmen. Mit einer finanziellen Soforthilfe in Höhe von 6.000 Euro haben wir als Inter-Mission reagiert, als wir von der Notlage hörten. Weitere Zahlungen sollen folgen. Wir versuchen den Weiterbetrieb der Grundschule zu finanzieren, bis eine längerfristige Lösung gefunden ist – damit die 256 Kinder und die gefährdeten Mädchen auch weiterhin Unterricht, Spiel, Spaß, Essen und den notwendigen Schutz haben. Eine gute Lösung zu finden wird nicht einfach. Bitte betet mit uns, dass Jesus uns und unseren Freunden in Kenia einen oder mehrere starken Investoren zuführt.

Bitte helft uns, die kleine Grundschule zu retten. Spenden mit Vermerk „Kibagare-Schule, Kenia“ setzen wir dafür ein. Ein herzliches Danke.