Simbabwe

Einst ein Land mit guter Bildung und florierender Agrarwirtschaft erlebte es 2008 durch Misswirtschaft und Korruption eine Hyperinflation. Derzeit sind 90 Prozent der Bevölkerung arbeitslos. Besonders schwer haben es die über 1 Millionen Aids-Waisen. Zwar kommen diese Kinder meist bei Verwandten oder Bekannten unter, werden jedoch eher geduldet oder als billige Arbeitskräfte missbraucht.

Oberschulprojekt 

Viele Familien in Simbabwe schaffen es kaum das Geld für eine Grundschulbildung aufzubringen, der Besuch einer weiterführenden Schule ist für viele fast aussichtslos. Seit 2014 unterstützt „Advivia“, eine neue Partnerorganisation der Inter-Mission, eine weiterführende Schule im Bezirk Chidzikwe. Ein engagiertes Lehrerteam und eine fleißige Dorfgemeinschaft verhalfen der Schule zu Wachstum. Um den Schülern eine gute christliche Lehre zu vermitteln, wurde über einen internationalen Bibellesebund ein Bibelclub an der Schule ins Leben gerufen.

 Wir ermöglichen 30 Waisenkindern den Schulbesuch

Durch die Spenden der Inter-Mission werden den Waisenkindern in ihren Aufnahmefamilien Schulgeld, Kleidung und die Ausstattung mit Matratzen und Decken finanziert. Besuche in den Familien zeigten oft einen Mangel an Lebensmitteln. Blieb die Regenzeit aus, fiel die Maisernte sehr gering aus oder brach völlig weg. Nun sollen die Familien einmal im Jahr Saatgut und einige Grundnahrungsmittel erhalten.

Ausbildung

Nach ihrem Abschluss können die Jugendlichen entweder weiterführende Schulen besuchen oder müssen zu Hause bleiben. Es ist fast unmöglich, eine Ausbildung zu beginnen. In einem Ausbildungszentrum sollen sie nun die Möglichkeit bekommen, einen Beruf zu erlernen mit Schwerpunkt im landwirtschaftlichen Bereich. Die jungen Menschen erlernen modernen, an ihr Klima angepassten Feldanbau und betriebswirtschaftliches Grundwissen. Für dieses Projekt sollen Kleinbauern aus der Umgebung gewonnen werden.

Nyasha : Schule als Zufluchtsort

Er ist morgens einer der Ersten an der Schule und geht als einer der Letzten. Seine Schulkleidung ist schon oft geflickt, aber blitzsauber. Sehr gewissenhaft pflegt er den Schulgarten und ist stets hilfsbereit. Als eine Mitarbeiterin Nyasha zu Hause besuchte zeigte sich ihr ein erschreckendes Bild: Seine Tante hatte ihn in einer alten, kaputten Rundhütte mit undichtem Dach und ohne Tür untergebracht. Die Feuerstelle sah unbenutzt aus, Essen war nicht zu sehen und beim nächsten Regen würde Nyasha in der Hütte pitschnass werden. Sein einziger sicherer Ankerpunkt war die Schule. Unsere Partnerorganisation vor Ort verhalf Nyasha zu einer Unterkunft und regelmäßigen Mahlzeiten an der Schule. Er ist nur ein Beispiel für Kinder, für die Schule mehr als ein Ort des Lernens ist. Für manche Schüler ist die Schule ihr Lebensmittelpunkt.

Autorin: Silke Flügge