„Schätzt ALLES was ihr zu Hause habt! Das meiste haben die Menschen hier nicht und das fängt bei ganz kleinen Dingen an.“

Unsere langjährigen Leser kennen Hella und Michael Schlott bereits durch einen Bericht, der 2016 in einer PERSÖNLICH unter dem Titel „Urlaub einmal ganz anders“ erschien und ihren Einsatz im Lehrlingszentrum von IID in Pallaveram schilderte. Nun reiste das Ehepaar aus Thüringen Anfang Februar für drei Wochen nach Ghana, um dem Leiter unserer Partnerorganisation, David Moari, persönlich gesammelte Spenden zu überbringen und vor Ort Entwicklungshilfe zu leisten. Wir geben hier einige ihrer Eindrücke weiter, die sie den Freunden in der Heimat schrieben:

Wir lernten David im September auf dem Jahrestreffen der Inter-Mission in Hannover kennen und schlossen sofort Freundschaft. Von da an war für uns klar, dass unsere nächste Reise nach Afrika zu David gehen würde.

Mit ca. 6.000 € starteten wir am 3. Februar in das Abenteuer Afrika

In einer privaten Spendenaktion haben wir knapp 6.000 € Spenden von Freunden gesammelt. Damit wollten wir beim weiteren Aufbau und der Ausstattung der Schule finanziell mithelfen. Letztere wurde ca. 2004 von David Moari gegründet und nahezu vollständig aus Eigenmitteln finanziert. Später kam dann die Inter-Mission dazu, welche sehr viel Unterstützung leistet und für einen neuen Gebäudetrakt sorgte.

In einem Meeting schmiedeten wir erste Pläne für den Einsatz des Geldes und schnell stellte sich die fehlende Elektrizität als größter Mangel heraus. Deshalb wird ein großer Teil der Spenden in eine komplette Solaranlage fließen. Laptops und PC-Systeme sollen angeschafft werden, welche ja dann auch betrieben und geladen werden können. Schon vor unserer Ankunft wurden mit einem Teil des Geldes 40 Klassenraumstühle mit Klapptisch, 10 Dual PC-Tische und 20 Computerstühle in Auftrag gegeben - bei einheimischen Handwerkern, so dass das Geld auch diesen zugutekommt. Dies alles wurde in der zweiten Woche geliefert bzw. extra aus Accra herbeigeschafft. Einen Schrank zum sicheren Verstauen der Laptops und des Zubehörs lassen wir auch noch anfertigen - natürlich von Einheimischen. (Der gute Handwerker muss dabei völlig ohne Strom auskommen!!).

Ein weiteres Problem ist das fehlende Wasser

Alle Teile für die Solaranlage wurden bereits aus Bolgatanga in die etwa 16 km entfernte Schule geliefert. Michael schreibt: „Ja, Ihr Lieben, wie ihr seht läuft alles recht gut. Wir sind zuversichtlich, dass das meiste während unseres Aufenthaltes noch fertig wird. Ein weiteres Problem ist das Wasser. Sie haben keinen eigenen Brunnen. Die Inter-Mission hat dazu spontan das Geld zum Brunnenbau bereitgestellt. Evtl. kann damit auch schon nächste Woche begonnen werden….“

Nach anfänglichen Verzögerungen und kurzer Enttäuschung dann große Freude: Zwei Tage haben uns die Brunnenbauer immer wieder vertröstet. David wollte schon die Firma wechseln. Schließlich kommt die SMS  – sie haben angefangen! Nach 50 m treffen sie auf Wasser und der Brunnen ist auf 80 m gebohrt. Bald darauf werden 5.000 Liter Tank, 55 Meter Zuleitung inkl. Schutzrohr für die Pumpe und ein gemauerter Stand für den Tank installiert. Mittlerweile sprudelt das Wasser aus der Leitung! Froh, aber auch etwas erschöpft landen wir am 23. Februar in Deutschland.

Wir sind sehr von Davids selbstlosem Engagement beeindruckt und wünschen ihm, dass seine weiteren Pläne und Projekte zum Wohle der Kinder bald realisiert werden können.

Unser Fazit: Der Platz und die Menschen haben unser Denken und hoffentlich bald auch unser Handeln verändert. Es gilt immer wieder der Satz: 

„Man kommt nie so von einer Reise zurück, wie man weggefahren ist…“

Autor: Michael Schlott