Indonesien ist das größte muslimische Land dieser Welt

Indonesien ist mit seinen 267 Mio. Einwohnern das größte muslimische Land dieser Welt. Über 80% der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Auf Sumatra, der größten Insel mit der Stadt Tanjung Enim, sind es sogar 87%.

Als Christ ist man in diesem überwiegend muslimischen Land starken Beschränkungen unterworfen. Öffentliche Veranstaltungen und missionarische Einsätze sind strikt untersagt. Lediglich Treffen innerhalb von Räumlichkeiten christlicher Gemeinden und Schulen sind erlaubt. Deshalb ist die Führung einer christlichen Schule eine besondere Möglichkeit, um in diesem Rahmen christliche Gemeinschaft zu pflegen.

Schule als Gemeindezentrum

Die Schule ist Teil eines Zentrums, zu dem auch eine Bibelschule und eine große Gemeinde gehören. Da ich in der Nacht zum Sonntag ankam, wurde ich direkt zum Gottesdienst gebracht, der schon um 8 Uhr morgens begann. Die Kirche platzte aus allen Nähten, viele Menschen konnten nur draußen vor dem Gebäude dem Gottesdienst folgen. 

Anderntags besuchte ich die zentral gelegene Schule, der dazugehörige Kindergarten befindet sich jedoch auf einem anderen Grundstück. Im Kindergarten mit einer großen, schönen Spielwiese und Spielgeräten wurde ich von 18 fröhlichen, aufgeweckten Kindern begrüßt, die alle aus muslimischen oder christlichen Familien in der näheren Umgebung kommen. Es dauerte nicht lange, bis sie alle Scheu mir gegenüber abgelegt hatten. Unter der engagierten und liebevollen Anleitung von zwei Betreuerinnen spielen und lernen sie gemeinsam und erfahren so schon früh christliche Nächstenliebe.

Die Schule besteht aus Grundschule (1.-6. Klasse) und Junior High School (7.- 9. Klasse), auch hier sind die Klassen gemischt mit muslimischen und christlichen Schülern aus der nahen Umgebung. In jeder Klasse unterrichtet eine Lehrerin oder ein Lehrer alle Fächer.

Die Schule wird auch von Muslimen anerkannt

Der Unterricht beginnt jeden Morgen mit einem Wort aus der Bibel und mit Gebet. Zu den christlichen Feiertagen werden die Eltern der Kinder eingeladen, die auch gerne kommen. Die Schule ist bei den Muslimen bekannt und anerkannt, nicht zuletzt, weil die Lehrer sich hingebungsvoll um die Schüler kümmern und weniger lernstarke Kinder fördern.

Da die Einrichtung als Privatschule geführt werden muss, bekommt sie vom Staat nur geringe Unterstützung für Lehrmaterial. Ohne die Hilfe der Inter-Mission könnte sie ihren Dienst nicht wahrnehmen. Wir sind sehr dankbar, dass einige Freunde die christlichen Lehrer in Tanjung Enim seit vielen Jahren treu unterstützen. Mein Besuch machte mir deutlich, wie effektiv und wichtig die Hilfe hier ist, dass aber auch unser Gebet weiterhin sehr gebraucht wird.

Leider gibt es aus Indonesien auch andere Nachrichten in Bezug auf die Glaubensfreiheit:

„Es gab mehrere Berichte aus verschiedenen Teilen des Landes, bei denen christliche Konvertiten von ihrer Familie festgehalten und ihre Mobiltelefone weggenommen wurden. Die meisten werden für mehrere Wochen isoliert und stehen einem Ausschluss aus dem Elternhaus gegenüber, sobald klar ist, dass ihr Glaubensübertritt ernst ist. Kinder von Christen werden oft ausgegrenzt und beschimpft. In einigen Regionen verbieten muslimische Familien ihren Kindern regelmäßig, mit christlichen Freunden zu spielen. Sie werden als Ungläubige bezeichnet.“ (Quelle: Open Doors Deutschland)

Autor: Peter Arndt, Mitarbeiter der Inter-Mission