Susanna Späth übernimmt den Staffelstab
H a n n o v e r (tv). Die Inter-Mission (IM) in Hannover hat eine neue Geschäftsführerin: Susanna Späth aus Lemgo. Die 51-jährige frühere Afrika-Missionarin und Vorstandsmitglied der IM hat zum 1. Mai die Leitung des Werkes von Theo Volland übernommen. Er hatte bis April interimsweise die Geschäftsführung inne und wird als Leiter Kommunikation die Öffentlichkeitsarbeit des wachsenden Werkes weiter ausbauen. Die feierliche Übergabe wurde am 5. Juli im Rahmen der Mitgliederversammlung vollzogen. Die Inter-Mission hilft mehr als 5.400 Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie Notleidenden in 14 Ländern Asiens und Afrikas durch Dorfentwicklungsprojekte, Schule, Ausbildung und den Aufbau lokaler christlicher Gemeinden. Hier ein Portrait der neuen Mitarbeiterin:
Susanna Späth: „Glaube will gelebt werden!“
„Mein Herz schlägt für Teenager und für Mission“, erklärt Susanna Späth und lächelt. Schon als junge Christin hat die 1974 in Lemgo Gebürtige sich in ihrer Gemeinde in die Kinder- und Jugendarbeit eingebracht, das hat sie nie mehr losgelassen: Auch in ihrer neuen Aufgabe als Geschäftsführerin der Inter-Mission in Hannover, die sie am 1. Mai 2025 aufgenommen hat, geht es um die Hilfe für 5.400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Asien und Afrika und um die Förderung des Glaubens.
Eine persönliche Beziehung zu Gott ist der neuen Geschäftsführerin bereits seit jungen Jahren wichtig. „Als Sechsjährige habe ich meine große Schwester gefragt“, erzählt sie, „wie ich Jesus in mein Herz einladen kann“. Die hat es ihr erklärt, sie beteten miteinander. Seither ist klar, wem Susannas Vertrauen gehört. „Mit der Zeit lernte ich, meine Beziehung zu Jesus wirklich zu leben und wo die eigentliche Kraftquelle ist.“ Das haben ihr auch Mitarbeiter von „Wort des Lebens“ am Starnberger See nahegebracht, wo sie 1994 ihren Jahreseinsatz absolvierte. Jesus als Kraftquelle hatte die junge Frau auch dringend nötig, denn ihr Glaube wurde bereits mit Anfang 20 auf eine harte Probe gestellt: „Ich musste nach Jahren mit Arthrose-Schmerzen in der Hüfte mit 23 Jahren ein künstliches Hüftgelenk bekommen.“ An diesem Tiefpunkt wurde Susanna bewusst: „Jesus lässt sich von meinen Limitierungen nicht einschränken!“ Eine Erkenntnis, die ihr Leben und ihren Einsatz bis heute prägt.
„Wir wollen keine christlichen Konsumenten sein …“
1995 zog Susanna für ihre Ausbildung nach München. Sie heiratete ein Jahr später Micha aus Bad Kreuznach, den sie Jahre vorher in Schweden auf einer Freizeit des Gemeindejugendwerks kennengelernt hatte. Es wuchs der Wunsch theologisch dazuzulernen. 1998 begannen sie als Ehepaar die interkulturelle, theologische Ausbildung der Fackelträger in England und Österreich. „Von Anfang an wollten wir keine christlichen Konsumenten sein“, sagt Susanna, „sondern uns aktiv in der Gemeinde einsetzen.“
Ab 1999, wieder zurück in ihrer Gemeinde in Lemgo, waren sie sechs Jahre ehrenamtlich in der Teenager- und Jugendarbeit aktiv. Dabei war immer klar, sie wollten Jesus ganz zur Verfügung stehen. Da sie sehr viel Zeit mit den Jugendlichen verbrachten, kam ihr Schwager auf sie zu und fragte, ob sie sich eine Arbeit als Missionare in der Internatsarbeit mit Teenagern vorstellen könnten. Zunächst dachten sie an eine Aufgabe in Asien, doch sie kamen nach Tansania in Afrika.
2006 reisten sie mit ihrer zweijährigen Tochter Lia aus. „Forum Wiedenest“ hatte Internatseltern in Daressalam benötigt, eine Aufgabe genau zugeschnitten auf sie. Hier waren sie als Eltern für ihre Lia und ihre Adoptivtochter Malela da und nahmen die Rolle als Internatseltern für bis zu 15 Missionarskinder (12–18 Jahre) ein. Im Vorstand der Internationalen Schule hat Susanna über fünf Jahre Erfahrung in Vorstandsarbeit gesammelt.
„Mission hat unser Weltbild verändert“
„Mission hat unser Weltbild verändert“, beschreibt die 51-Jährige ihren Einsatz: „Du lernst schnell, mit anderen zusammenzuarbeiten – und die vielen unterschiedlichen Kirchen und Denominationen als Bereicherung zu schätzen.“ Diese Einstellung brachten sie aus Afrika mit, als sie 2014 wieder heimkehrten, um in Lemgo ihre alten Eltern zu pflegen. Das Wiedereinfinden in der deutschen Kultur fiel schwer, die Pflege der Eltern im Rollstuhl war auch nicht immer einfach und ihr Mann fand als Feinmechaniker-Meister zunächst keine Arbeit. „Aber auch in dieser zum Teil harten Zeit hat sich gezeigt, dass Gott durchträgt und in den Lebensumständen und -phasen, in denen wir uns schwach und überfordert fühlen, mächtig ist. Auch diese Phasen sind zu seiner Ehre.“
Als Assistentin der Geschäftsführung einer bekannten mittelständischen Unternehmensgruppe sammelte Susanna in den vergangenen acht Jahren in Teilzeit weitere Erfahrung; ihr Mann Micha machte nebenberuflich noch den Bachelorabschluss in Sozialer Arbeit. 2020 trat sie in den Vorstand der Inter-Mission ein, wo ihre Expertise als frühere Missionarin und aus der freien Wirtschaft gefragt ist. Sie beschreibt sich: „Ich bin ein Mensch mit hohem Engagement und Ideen im Kopf, die ich auch umsetzen möchte.“ Für ihre neue Aufgabe als Geschäftsführerin ist Susanna Späth das Team besonders wichtig: „Ich möchte meine Mitarbeiter und die Teamarbeit fördern und allen ermöglichen, dass sie ihren Dienst für Gott bestmöglich tun können.“ Und sie möchte der Projektbetreuung bei der Inter-Mission noch mehr Struktur geben, damit das Werk auch weiterhin noch viele Jahre erfolgreich in Asien und Afrika Kindern und Notleidenden helfen und von Jesus weitersagen wird.
Hintergrundinformation
Die Inter-Mission ist nach Zahl der geförderten Menschen seit Anfang 2023 um 17 % gewachsen – es gibt mehr als 20 neue Projekte. Die Anzahl von Kindern, Jugendlichen und Notleidenden, denen wir helfen, wuchs von rund 4.600 Ende 2022 auf über 5.400 heute; die der Partnerwerke von 30 auf 37. Die Arbeit, besonders in Asien, wird immer komplexer.
Es zeichnete sich schon länger ab, dass Umstrukturierungen und ein Ausbau des Teams notwendig sind: Theo Volland, der Erfahrung in Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit hat, signalisierte die Bereitschaft, sich entsprechend seiner Gaben einsetzen zu lassen – ein Bereich, der angesichts des Wachstums der Inter-Mission an Bedeutung gewinnt. Der Vorsitzende Walter Fischer erklärte dazu: „Theo Volland, wird die Position ‚Head of Communications and Public Affairs‘ übernehmen, wir sind überzeugt, dass er einen wertvollen Beitrag leisten wird. Wir freuen uns, dass wir Susanna Späth als neue Geschäftsführerin gewinnen konnten, die ihre Erfahrung aus Afrika, in der freien Wirtschaft und viel Engagement in ihre neue Rolle mit einbringt.“










