Südasien: Wo Reichtum und Not zusammen sind
Man mag sie kaum noch als Städte bezeichnen, diese Siedlungs-Konglomerate über weite Distanzen und doch irgendwie Haus an Haus. Mit Delhi, Mumbai, Kolkata und Manila traf ich kürzlich innerhalb zwei Wochen auf einige der weltweit größten Metropolen mit zusammen circa 100 Millionen Bewohnern. Sie sind gleichermaßen Anziehungspunkte für die Begüterten mit ihren zahllosen Möglichkeiten für Geschäfte, Politik und Bildung, – wie auch für die Armen, die die Verzweiflung aus ihren Heimatorten und die Hoffnung auf ein besseres Leben an diese Orte spült. Unaufhörlich, trotz sich verschlechternder Lebensverhältnisse: Lärm, Müll, Smog, Verkehr und Entheimatung werden irgendwie in Kauf genommen.
Man bezeichnet sie heute weniger als Slums und mehr als “Pockets“, die Nischen in diesen Städten, in denen sich die Ärmsten dann ansiedeln müssen und froh sind, wenn sie auch nur ein Dach über dem Kopf haben. Was nicht für alle der Fall ist: Die Pappunterlage und Plastikdecke an der Straßenkreuzung, gut beleuchtet und damit „sicher“, ist kein Einzelfall. Auch nicht für Familien mit Kindern. Hauptsache irgendwie durchkommen und bald was Besseres finden.




Man muss Liebe, Beharrlichkeit und neue Ideen mitbringen, um einigen der Bedürftigsten, oftmals auch Ausgenutzten, zu helfen oder wenigstens den Kindern einen geregelten Schulbesuch zu ermöglichen. Wie zum Beispiel diese siebenköpfige Familie in Manila, welche für einen Tag lang Knoblauchzehen-Schälen umgerechnet 1,60 Euro bekommt. Wovon der Kunde im auftraggebenden Restaurant keine Ahnung hat.
Wir als Inter-Mission haben diese Städte neu ins Blickfeld genommen. Unsere Partner dort haben diese Liebe und Ideen, spiegeln darin auch ihre Hingabe an Jesus Christus. Die Augen der Kinder und Mitarbeitenden in den neuen Projekten für Kinder und Familien in Not erzählen deshalb immer auch von Annahme, Hoffnung, Freude – und einer besseren Zukunft. Sei dies im „rauen“ Stadtrandquartier in Delhi, im Rotlichtviertel in Mumbai, in einer „Pocket“ in Kolkata oder im berüchtigten Hafenquartier von Manila.
Andreas Rapp
Projektbegleitung
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