Uganda gehört zu den Ländern mit der jüngsten Bevölkerung. Es gibt einen hohen Anteil an Menschen in erwerbsfähigem Alter, aber auch an Jugendarbeitslosigkeit wegen fehlender Möglichkeiten. Dies hat der Gründer der „Chain Foundation“, der mittlerweile verstorbene anglikanische Erzbischof, Livingstone Mpalany, frühzeitig erkannt. Mit Unterstützung der Inter-Mission ist es seit ein paar Jahren möglich, Berufsausbildung, das Vocational Training, auf dem Gelände der „Chain Foundation“ in Mukono zu betreiben, auch für Menschen mit Behinderung.

Ausgebildet wird in den Berufsfeldern Friseurhandwerk, Schneiderei und Fashion Design, Catering, Elektroinstallation, Metallverarbeitung, Mauern und Hausbau. Seit neustem gehören auch eine kleine Bäckerei dazu und ein Zweig, der sich „Creative Class“ nennt. Alle Lehrlinge erhalten zudem Unterricht in Landwirtschaft und Computernutzung. Bei unserem Besuch im November beeindruckte mich aufs Neue, welche Entwicklung die jungen Menschen aus den Dörfern machen. Dort gibt es für sie keine Perspektive, teilweise haben Sie im besten Falle ein paar Jahre Schulbildung erhalten. Es findet eine Transformation statt, aus Hoffnungslosigkeit entsteht eine Perspektive für die Zukunft.

Ich spreche mit Bernadette, sie absolvierte vor drei Jahren ihre Ausbildung im Cateringbereich. Sie ist so freundlich und positiv. Mittlerweile hat sie sich ein Geschäft aufgebaut, backt Plätzchen und Kuchen, die sie an Händler vor Ort verkauft, macht Catering für Hochzeiten und hilft in der Gästebetreuung der Chain Foundation aus. Sie zeigte mir ihre Buchführung, es ist beeindruckend: Ausgaben und Einnahmen werden vorbildlich gebucht und übrig bleibt ein Gewinn für sie und ihr Dorf: „Ich bin so dankbar, dass ich diese Möglichkeit hier hatte“, sagt sie.

Moses aus der Abschlussklasse der Friseure erzählt seine Zukunftsperspektive: „Die Kunden im Dorf warten auf mich. Mit Gottes Hilfe werde ich mit meinem Geschäft erfolgreich sein.“ Zum Glauben kam er hier im Projekt, in der Lerngemeinschaft mit gläubigen Ausbildern und durch die Unterrichtsinhalte.

Mir fällt eine zarte junge Frau auf, die eine Wand hochmauert. Ich frage sie: „Warum hast du dir so einen schweren Beruf ausgesucht?“ Sandra erklärt: „Ich will zeigen, dass wir jungen Frauen Kraft haben und mit Gottes Hilfe gute Arbeit leisten.“ Während unseres Besuchs haben sechs Maurerlehrlinge ihre Abschlussprüfung. Ich schaue mir die Prüfungsstücke an: ein zweischaliges Mauerwerk von guter Qualität, wie ich laienhaft finde. Sie haben alle fleißig gelernt und ihre Prüfung bestanden. Der Lehrer wird sie an Betriebe vermitteln, die gute Handwerker suchen.

Im Projekt erhalten junge Menschen mit teils schwieriger Vergangenheit eine berufliche Perspektive und viele darüber hinaus auch eine Ewigkeitsperspektive. Weil sie zum Glauben an den lebendigen Gott finden, der sich um sie kümmert.

Matthias Mohr

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