Projekte auf Madagaskar

Madagaskar ist ein tropischer Inselstaat vor der afrikanischen Südostküste. Hier leben knapp 29 Millionen Menschen. Die Mehrheit davon leidet unter Armut und Hunger, auch bedingt durch den Klimawandel. Denn im Süden des Landes hat es seit mehreren Jahren fast gar nicht mehr geregnet.

Mit entsprechenden Folgen für alle Lebensbereiche: Armut und Mangelversorgung bis hin zu Unterernährung. Laut Statistiken betrifft dies landesweit gut 50% der Kinder. Dies bedeutet immer auch hungernde Eltern, meist die Mütter. Die Landbevölkerung macht über zwei Drittel der Gesamtbevölkerung aus. Hier gelten Kinder, trotz Hunger und Versorgungsproblemen, trotz einer Unzahl an zerbrochenen Familien, als eine Art Altersversorgung. Die Prognose der UN rechnet bis 2050 mit einem Anwachsen von aktuell ca. 29 Millionen auf gut 50 Millionen Menschen. Wie diese dann satt werden sollen bei schon jetzt herrschendem Hunger besonders im Süden des Landes, will sich niemand ausmalen!

Geregelte Arbeitsverhältnisse sind die Ausnahme, der tägliche Kampf ums Einkommen fürs Nötigste dominiert die Verhältnisse. Arbeit ist rar – und das wiederum eines der zentralen Probleme des Landes. Zunehmend bieten zahlreiche Mädchen vom Land ihren Körper für wenig Geld den Touristen an; selbst eine einzige Mahlzeit am Tag ist für immer weniger Menschen gesichert.

KINDERHEIM IN TOLIARA

Die Inter-Mission wurde durch persönliche Kontakte auf die Situation auf Madagaskar aufmerksam, die sich durch die genannte Dürre seither erheblich verschlechtert hat. Deshalb sind wir gern einem Hilferuf gefolgt, der uns im Herbst 2021 erreichte. In Zusammenarbeit mit einem kleinen deutschen Verein und einer gut organisierten madagassischen christlichen Gemeinde in Toliara wurde ein Kinderheim errichtet, in dem zunächst 30 Kinder aufgenommen werden konnten, davon 14 Vollwaisen. Des Weiteren wird eine Grundhilfe für 40 Vollwaisenkinder einer örtlichen Grund- und Hauptschule gefördert, die durch den örtlichen Schuldirektor organisiert wird.

SCHUL- UND STRASSENKINDERSPEISUNGEN GEGEN MANGELERNÄHRUNG

Dieselbe Kirchengemeinde in Toliara führt zweimal wöchentlich Mittagessensverteilungen für jeweils 120 bedürftige Kinder durch; mit nahrhaften Mahlzeiten, bei denen sie auch satt werden. Dies dient auch der evangelistischen Arbeit durch die Gemeinde. Gleiches gilt für deren Zweiggemeinde im Küstenort Manakara auf der anderen Landesseite, im kleineren Umfang von 50 Kindern. Eine zweite Projektregion ergab sich erst jüngst am Nordrand der Hauptstadt Antananarivo. Ansatzpunkt ist eine Dorfschule. Der evangelische Pfarrer und die Rektorin der Schule engagieren sich beim Aufbau einer Schulspeisung, haben aber auch die weitere Betreuung und Förderung der bedürftigsten Kinder zum Ziel. Parallel dazu werden die Lehrer – von der Regierung überwiegend schlecht und zudem unregelmäßig bezahlt – geschult und motiviert.

LEBENSMITTEL FÜR DIE DÜRREREGION

Toliara im Südwesten ist in den letzten drei Jahren der anhaltenden Dürre zum Anlaufpunkt zahlreicher Menschen geworden. Sie fliehen aus den betroffenen Regionen, finden aber auch in der Stadt weder Arbeit noch Einkommen. Denn die umliegenden ländlichen Regionen sind von toter roter Erde geprägt: der Boden gibt nichts mehr her. Zugang zu Trinkwasser ist knapp geworden. Ein Team der Gemeinde geht in die Region der extremen Dürre und identifiziert und versorgt in Zusammenarbeit mit den jeweiligen „Dorfbürgermeistern“ in 18 Dörfern die bedürftigsten Familien mit Lebensmittelrationen. Die Kosten pro Ration liegen bei umgerechnet ca. 10 Euro pro Familie und jede einzelne bringt etwas Hoffnung in die Herzen und Hütten der Menschen! Unser Partner in Toliara hat mittlerweile gute Verbindungen in 18 Dörfer dieser Region aufgebaut und wir möchten gerne genau dort bleibende Zeichen der Hoffnung setzen. Diese beinhalten auch Lebensmittel-Verteilungen, denn zunehmend essen die Menschen dort auch Früchte von Sträuchern und Bäumen, die für den Menschen toxisch sind. Sie wissen das, aber in der Not greifen viele dazu. Darüber hinaus haben sie an fast allen Orten salziges Trinkwasser – für Mensch und Vieh!

AUFBAU VON HÜTTEN FÜR WITWEN UND ARME

Es ist erschütternd, in welchen Wohnverhältnissen alleinerziehende Mütter, Witwen und einfache Tagelöhner mit ihren Familien in Madagaskar leben. Viele der buchstäblich in den Sand gebauten minikleinen Hütten – ein Zimmerchen für drei bis acht Personen – sind einsturzgefährdet und würden dem nächsten Zyklon auf keinen Fall standhalten.

Wenn wir die Finanzen für Baumaterial als Spende bekommen (500 € für ein einfaches Haus), können wir den Bedürftigsten helfen. Die Mitarbeiter richten einfache Häuser mit zwei Zimmern für sie auf, die stabil genug sind, dass sie den häufigen Tropenstürmen trotzen. Helft uns, Menschen in Not Hoffnung und ihren Kindern ein würdiges Zuhause zu geben.

AUFBAU EINES FREIZEIT- UND AUSBILDUNGSZENTRUMS IN DER HAUPTSTADT ANTANANARIVO

Die Hauptstadt ist logistisches, politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes und zieht sehr viele Menschen an in der Hoffnung auf Arbeit. Die Folge sind zahllose Jugendliche, die ihr Leben kaum sinnvoll gestalten können. Hier soll mittelfristig in ein Ausbildungs- und Freizeitzentrum für Jugendliche investiert werden.

Manakara: Schul- und Familienförderung für Kinder und Jugendliche

Der Ranomafana Nationalpark ist einer der letzten verbliebenen Regenwälder im Süden Madagaskars. Wer der Nationalstraße gen Osten folgt, kommt durch eine schöne Palmenlandschaft zur Küstenstadt Manakara. Die Gegend ist fruchtbar, Obst- und Gemüseanbau sowie Kaffee und Vanille sind die Hauptprodukte. Dennoch ist auch hier sauberes Trinkwasser ein Problem, die Stadt ist schlecht grundversorgt, Stromabschaltung an der Tagesordnung, Gesundheitsversorgung für den Großteil der Bevölkerung unbezahlbar; „man stirbt schnell“ in und um Manakara, an vielen an sich behandelbaren Krankheiten.

Das Hauptprojekt der Inter-Mission ist in der Stadt selbst angesiedelt und geht vom Gemeindezentrum der Freikirche „Flamme de Dieu“ (Flamme Gottes) aus. Ein motiviertes, junges Team aus Freiwilligen ist schnell und effizient dabei, Hilfeleistung umzusetzen und sich um Betroffene zu kümmern. An zwei unterschiedlichen Tagen erhalten so 30 Grundschulkinder sowie 20 Haupt- und Realschüler zweimal ein nahrhaftes Mittagessen und Hilfestellung für ihren Schulbesuch, dazu persönliche Betreuung und biblische Unterweisung. Ohne dieses Projekt könnte kaum eines der Kinder die Schule ab der 5. Klasse besuchen.

Viele Eltern, zumeist sind nur die Mütter erreichbar, kamen durch die evangelistische Arbeit der Gemeinde zum Glauben an Jesus Christus; dabei wurden sie nicht zuletzt durch die tatkräftige Unterstützung für ihre Familien überrascht. Und umgekehrt selbst motiviert, den noch Ärmeren in der Stadt, beispielsweise Bettlern, wenigstens ab und zu mit Essensverteilungen zu helfen. Ein herausragendes Merkmal unter den Kirchen der Stadt!

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