Projekt in Ghana

Die Republik Ghana liegt am Golf von Guinea und ist für seine artenreiche Tierwelt bekannt. Sie umfasst verschiedene ökologische Regionen und ist seit 1957 unabhängig. Mit seinen gut 35 Millionen Einwohnern ist es nach Nigeria das bevölkerungsreichste Land Westafrikas. Gut 70% der Bevölkerung sind Angehörige christlicher Konfessionen, 20% sind Muslime. In beiden Religionen gibt es vielfältige Durchmischungen mit traditionellen Gebräuchen. Landessprache ist Englisch, was auch von den meisten Ghanaern mal besser und mal leidlich gesprochen wird. Aufgrund seiner Bodenschätze (Mineralien, Metalle) nimmt es neuerdings eine wirtschaftlich aufstrebende Stellung ein und hat zum Ziel, im Laufe dieses Jahrzehnts zu den entwickelten Ländern aufzuschließen. Der Kakao-Anbau stellt ebenfalls einen verheißungsvollen Markt dar und aufgrund des zügigen Aufbaus von Wasserkraftwerken gilt die Stromversorgung in weiten Teilen des Landes mittlerweile als gesichert.

Mit mehr als einer Million Besuchern pro Jahr ist Ghana touristisch die Nr. 1 in Westafrika. Auch politisch und wirtschaftlich gilt es als Vorzeige-Entwicklungsland mit der stabilsten Demokratie und der zweitgrößten Wirtschaft Westafrikas. Aber nicht alle profitieren von positiven Entwicklungen und sinkenden Armutsraten. Im Durchschnitt lebt in Ghana knapp ein Viertel der Bevölkerung noch immer unter der Armutsgrenze. Unter der Bevölkerung gibt es große sozio-ökonomische Unterschiede, viele ländliche Regionen sind schulisch und im Gesundheitssektor unterversorgt, die Landwirtschaft wird durch klimatische Bedingungen erschwert und aus den Nachbarländern strömen Armutsflüchtlinge ins Land. Sie finden unter anderem in illegalen Minen mühsame Arbeit oder versuchen ihr Glück in der Metropol-Region Accra. Sie ist mit circa 2 Millionen Einwohnern und dem dortigen Hafen Dreh- und Angelpunkt des Landes. Wenig überraschend daher die Tatsache, dass dort zahllose kleinere Slumsiedlungen zu finden sind. Die Menschen leben dann in elenden Behausungen, die Kinder gehen nicht zur Schule, Betteln und auch Straßendiebstahl sind an der Tagesordnung.

KINDER IM WAISENHEIM

Das Timataaba Waisenheim liegt im Norden von Ghana in Tongo, der Hauptstadt des Talensi Distrikts – nach offizieller Statistik der ärmste in ganz Ghana. Das kleine Heim beherbergt 23 Vollwaisen und besteht aus einer Handvoll jener für das Land typischen kleinen Lehmhütten, die durch Mauern – ebenfalls aus Lehm – miteinander verbunden sind. Bevor wir mit der Vermittlung von Patenschaften begannen, stellten die sehr armen und schlichten Verhältnisse die Heimeltern vor echte Herausforderungen. Isiah und Janet kümmern sich seit Jahren sehr liebevoll um die Kinder, hatten aber keine regelmäßigen Einnahmen. Man lebte von dem, was Leute hin und wieder an Nahrungsmitteln vorbeibrachten und was in bescheidenem Rahmen selbst angebaut wurde. Inzwischen konnten wir ihre Sorgen im täglichen Überlebenskampf ein wenig lindern und den Schulbesuch der Kinder ermöglichen, aber für einige dieser bedürftigen Waisen werden noch Paten gesucht.

Seit die Inter-Mission Anfang 2022 begonnen hat, das Timataaba Waisenheim direkt zu unterstützen, gestalten sich sowohl die Entwicklung des Projekts als auch die Kommunikation mit den Heimeltern erfreulich positiv. Highlight im Jahr 2023 war die Fertigstellung des Bauprojekts und der anschließende Umzug der Waisenkinder in das neue Waisenheim. 

SCHÜLERFÖRDERUNG IN DER HAUPTSTADT

Im zweiten Projekt des Landes ist die Ausgangslage eine andere. Im nördlichen Accra sowie in der circa 4 Fahrtstunden entfernt gelegenen Volta-Region, erhalten 17 Kinder und Heranwachsende aus städtischer Armut eine intensive und sehr persönliche Begleitung und Unterstützung.

Das „schlichte Ziel“, sie von der Straße und vom Betteln weg zu bekommen, erfordert viel persönliche und familiäre Zuwendung, welcher der dortige junge Leiter namens Divine mit erstaunlicher Liebe und auch etlichen persönlichen Opfern für diese Zielgruppe leistet. In seinem christlichen Glauben und Hingabebereitschaft schon früh von seinem Onkel geprägt, begann er noch zu eigenen Studienzeiten mit dieser Arbeit; er konnte „schlicht“ oftmals nicht an diesen Kindern und Jugendlichen vorübergehen. Auch hier ist das Ziel die Ermöglichung von Schulbildung, Familienhilfe und letztlich Studium oder Ausbildung. Einige der Kinder sind mittlerweile in christlich geführten „Higher Secondary“ Schulen und streben erstaunlich zielstrebig ihre weitere Ausbildung an. Durch den Besuch dieser Internatsschulen lernen sie zudem ein hohes Maß an Disziplin und entwickeln Gemeinschaftssinn. Und Fußball spielen die Jungs unter ihnen ohnehin schon seit früher Kindheit mit Begeisterung!

Sie haben Fragen zu unserem Projekt in Ghana?