Unser Projektpartner vor Ort berichtet aus dem Jahr 2021:

Trotz aller Umstände und Schwierigkeiten hat Gott Erstaunliches für uns, ins uns und durch uns gewirkt. 

Die Unerreichten erreichen

So konnten wir inmitten der Pandemie abgelegene Orte im Osten und Westen Nepals bereisen und den Menschen die frohe Botschaft verkünden, woraus mehrere neue Gemeinden entstanden sind. Solche Evangelisationen sollen auch in Zukunft das Herzstück unserer Arbeit bleiben, deshalb planen wir für 2022 Evangelisationstrainings für 500 Pastoren und Leiter. Alle nepalesischen Gläubigen sollen dazu geschult werden, das Evangelium zu predigen und neue Gemeinden zu gründen. In der Vergangenheit konnten wir bereits mehrere Kirchengebäude in den unerreichten Dörfern errichten. Jetzt stehen weitere Bauarbeiten an neuen Orten ohne Kirchengebäude und an zerstörten Gebäuden vom letzten Erdbeben an. Doch da, wo Gemeinde gebaut wird, braucht es auch jemanden, der sie anleitet.

Starke Pastoren für Nepal

Eines der größten Bedürfnisse der nepalesischen Kirchen ist konkrete theologische Lehre. In den abgelegenen Dörfern leiden Pastoren und Leiter darunter, dass sie nicht einmal grundlegendes Bibelwissen haben. Sie sind wenig gebildete Menschen und haben keinen Zugang zu Ressourcen wie Internet, Medien oder christlicher Literatur. Daher sind es großartige Neuigkeiten, dass bisher insgesamt 1000 Pastoren unsere Theologieausbildung abgeschlossen haben. In diesem Jahr konnten wir aufgrund des langen Lockdowns leider keine Schulungsaktivitäten durchführen, aber wir haben den Fortschritt unserer vorherigen Schulungen verfolgt und waren über die Erfolge erstaunt.

Die meisten unserer Pastoren sind vom Beruf her Töpfer. Sie arbeiten hart und sind sehr treu, aber wirtschaftlich befinden sie sich trotzdem in einer sehr schlechten und verzweifelten Lage. Als Teil unseres Projekts haben wir mehrere Pastorenfamilien mit 300 USD Startgeld unterstützt. Mit dieser Hilfe betreiben einige von ihnen heute eine Geflügelfarm, gründeten einen Tee- oder Kaffeeladen oder setzen das Geld anderweitig ein, sodass sie selbst für ihre Familien sorgen und ihren lokalen Dienst weiterführen können.

Das Land wird von Naturkatastrophen erschüttert

Jedes Jahr sind die Menschen in Nepal verschiedenen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Erdrutschen, Stürmen, Buschfeuern und Krankheiten hilflos ausgeliefert. Die Naturgewalten überrollen das Land und was übrig bleibt sind leidende Menschen ohne Arbeit, ohne Nahrung und ohne Perspektive. In diesem Jahr konnten wir wieder Nahrungsmittel an Hunderte von Betroffenen verteilen und ihnen in ihrer Situation mit Beistand und Trost begegnen.

Hilfe für die Schwächsten

Die Kinder in Nepal sind ihren Lebensumständen oft hilflos ausgesetzt. Wir erreichen mit unseren Projekten eine große Zahl an Waisen, aber auch hilflosen, behinderten, ausgegrenzten und sehr armen Kindern und ermöglichen es ihnen zur Schule zu gehen und regelmäßige Mahlzeiten zu bekommen. Für die Jugendlichen, die mit Drogen, Sex und Alkohol zu kämpfen haben, organisieren wir verschiedene Aktivitäten in Rehabilitationszentren, in Schulen und auf der Straße. Aber auch Leprakranke, Witwen und alte Menschen haben es in Nepal besonders schwer. Wir geben unser Bestes, diese Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen und uns auch um ihre anderen Bedürfnisse zu kümmern.

Erste Erfolge des Hygiene-Seminars

Wie ich bereits berichtet habe, wurden dieses Jahr Seminare zum Thema Gesundheit und Hygiene durchgeführt, an denen insgesamt 434 Frauen teilnahmen. Nach der Schulung kehrten die Frauen in ihre Dörfer zurück und teilten ihr neues Wissen mit den Menschen in ihrem Umfeld. So konnten wir feststellen, dass das Bewusstsein der Dorfbewohner für das Thema Gesundheit schon deutlich angestiegen ist und die Leute begonnen haben, bei gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus zu gehen, statt Hexendoktoren aufzusuchen. Außerdem macht sich bereits bemerkbar, dass seit dem Seminar die Zahl der Todesopfer zurückgegangen ist. Es zeigen sich erste Erfolge!

Unser Ziel für 2022 ist es, unsere Projekte noch weiter auszuweiten und noch mehr betroffenen Menschen in Nepal helfen zu können.

Bericht: Projektleiter Nepal, Übersetzung Karina Riepl, Mitarbeiterin der Inter-Mission